Die „Elektrische“ habe ich als kleiner „Butscher“ noch selbst kennenlernen dürfen. Wenn es vom heimischen Bergedorf nach Hamburg in die Innenstadt ging, lag oft auch eine Fahrt mit der Straßenbahn auf dem Weg. Obwohl die Tram in der Mitte der 1970er Jahre schon in den sprichwörtlich letzten Zügen lag, war sie in der Innenstadt immer noch präsent. Mai 1971, mehr als 40 Jahre ist es her, fuhr mit Beginn des Sommerfahrplans die letzte Straßenbahn (Linie 12). 21 Hamburg 90 BUCH-TIPP. Fuhren wir mit der S-Bahn in die Stadt, sah ich bereits am Berliner Tor die ersten Straßenbahnen, die auf eigenem Bahnkörper entlang der Bürgerweide an den Blechkolonnen vorbeifuhren. Schon damals war mir aufgefallen, dass überall in der Stadt verteilt Gleise lagen, auf denen aber an vielen Stellen schon nichts mehr fuhr. Umsteigepunkt Berliner Tor mit Straßenbahn. Nachdem die Linie 14 im Mai 1977 eingestellt wurde, lag die Trasse noch längere Zeit brach und wurde erst später für Busse umgebaut. Straßenbahn Hamburg Liniennetz(Foto: Oliver Babatz) Obwohl noch sehr jung, konnte ich damals nicht nachvollziehen, warum man ein so umweltfreundliches Verkehrsmittel einstellt. Hamburgs Stadtväter hatten bereits in den 1950er Jahren die Weichen in Richtung autogerechte Stadt gestellt. Dem stand die Straßenbahn im Wege. Sie sollte durch U- und S-Bahnen ersetzt werden, die in der „zweiten Ebene“, also unter oder über der Erde verkehrten und damit den Individualverkehr nicht störten. Die Fahrgäste sollten auf die Schnellbahnen umsteigen. Dem Bus war die Funktion des Feinverteilers von den Schnellbahnknoten zugedacht. Nun, es kam anders. Dem Schnellbahnbau ging in den 1970er Jahren die finanzielle Puste aus. Das inzwischen geschrumpfte Straßenbahn-Netz war angeblich nicht mehr wirtschaftlich und so übernahm der Bus weitestgehend die Rolle der letzten Straßenbahnlinien. In dieser Zeit fing ich an, mich für öffentliche Verkehrsmittel zu interessieren. „Hamburg mit dem HVV entdecken.“ Als kleiner Junge habe ich oft und gerne meine Heimatstadt erkundet. Das ging, damals wie heute, besonders gut mit einer Tageskarte oder in den Sommerferien mit der HVV-Ferienfahrkarte. Beide Karten galten ab 9 Uhr für beliebig viele Fahrten und damit konnte ich auf Entdeckungstour gehen und die Stadt mit dem HVV erkunden. Die Hamburger Straßenbahn - Entwicklung Des LiniennetzesHamburg kann man gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erkunden. Dazu gehörten damals auch noch die Straßenbahnen und Alsterschiffe. S-Bahnen waren zu der Zeit meist dunkelblau. Die ältesten Züge fuhren auf der S1 und hatten noch Glühlampenbeleuchtung. Hamburg Straßenbahn NetzplanModerner waren die Züge auf den Linien S2 und S10. Ebenfalls S-Bahnlinien, wenn auch nicht elektrisch, waren die Strecken der S3, S4 und S5. Hier fuhren Nahverkehrszüge, die meist mit silbernen Waggons behängt waren. Ebenfalls in Silber präsentierten sich die U-Bahnen. Bis auf Front und Türen in Orange, war der Rest des Wagens in Edelstahl gehalten. Optisch lehnten sich diesem Konzept auch die damals neuen Züge der AKN an. Sie bildeten einen echten Kontrast zu den Schienenbussen der ANB und EBO. HVV-Faltpläne mit Schnellbahnplan halfen mir anfangs bei der Orientierung. Die Hamburger StraßenbahnAuf meinen Touren versuchte ich möglichst viele Verkehrsmittel im HVV zu kombinieren. Neben den Schnellbahnen und Bussen lagen die HADAG-Fähren, die Alsterschiffe und besonders die Straßenbahn oft auf meinem Weg. Die Linie 2 (heute MetroBus 5) nutzte ich bevorzugt, weil entlang der Strecke mehrere Umsteigemöglichkeiten zur Schnellbahn lagen. In der Straßenbahn konnte man dem Fahrer über die Schulter gucken.
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Abril 2019
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